Halstücher mit und ohne Knoten waren bereits bei den alten Ägyptern beliebt, doch der wahre Ursprung der heutigen Krawatte wird meist auf das Jahr 1660 datiert. Zu dieser Zeit kamen kroatische Söldner in Frankreich an, die von Ludwig XIV angeheuert wurden. An ihrer militärischen Tracht befand sich ein weißes Stück Stoff, das man als hravatska bezeichnete. Es wurde in Form einer Rosette am Kragen befestigt, während die Enden über der Brust hingen. Die Franzosen mochten diese Art der Bekleidung so sehr, dass sie diesen Modestil kurz darauf in ganz Europa unter dem Namen croatta oder auch Krawatte verbreiteten.
Mitte des 18. Jahrhunderts veränderte sich der Modetrend der Krawatte. Sie wurde zunächst fein gewebt, ehe man sie künftig zwei Mal um den Hals schlang und mit einem großen Knoten befestigte. Einen weiteren Modetrend später sollte mit Hilfe einer Krawatte die Lässigkeit des Trägers betont werden, sodass man sie nun nur noch ganz locker am Hals befestigte und die Enden mit einer Nadel feststeckte oder sie in ein Loch des Jacketts steckte.
Die Krawatte wurde so beliebt, dass es sogar einen eigens dafür ernannten Cravatier am Königshof gab. Er war dafür zuständig, dem König Tag für Tag eine Auswahl an Krawatten in verschiedenen Formen und Farben zu präsentieren, aus der sich der König eine aussuchte. Der Cravatier sorgte schließlich dafür, dass sie den Hals den Königs perfekt umspielte. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Krawatte zu einem universellen Kleidungsstück, das zeitweise sogar für Spießigkeit und ungeliebte Bürokratie stand. Heutzutage gehört sie jedoch wieder zum guten Ton und wird tagein tagaus von Millionen Menschen getragen.