Was hierzulande im Berufsleben als gängige Praxis angesehen ist, kann beispielsweise im Iran zu einer Straftat führen. Dort herrscht bereits seit 2008 ein gesetzlich festgelegtes Krawattenverbot, da die Krawatte als ein Zeichen christlich-jüdischer oder westlicher Dekadenz gilt.
Zwar nicht per Gesetz verboten, dennoch jedoch äußerst unangemessen ist das Tragen einer Krawatte in Saudi-Arabien. Vor allem unter Geschäftsleuten gelten Krawatten als wahre Modeverstöße. Stattdessen wird erwartet, dass man zu einem geschäftlichen Treffen oder einem Vorstellungsgespräch in traditioneller Tracht erscheint.
Wer ein Geschäft mit einem Chinesen abschließen möchte, sollte zum entscheidenden Termin keinesfalls eine grüne Krawatte tragen, da diese Farbe in den Augen der Chinesen negativ belegt sei. Besser ist es, rote und goldfarbene Kleidung zu tragen, da die Chinesen diese beiden Farben stets mit einem positiven Charakter verbinden.
Die Amerikaner lieben Krawatten, weil sie damit Ansehen, Seriosität und Kompetenz verbinden. Besonders beliebt sind gestreifte Modelle. Während die europäischen Krawatten stets von links unten nach rechts oben verlaufene Streifen haben, laufen amerikanische Streifen von links oben nach rechts unten.
Wenn es im Sommer bei uns heiß ist, hört man nicht selten Krawattenträger schimpfen. Ganz anders dagegen ist es in Afrika. Dort trägt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung in den großen Städten Tag für Tag eine Krawatte. Selbst Taxifahrer, Beamte und einfache Büroangestellte tragen dort Krawatte und zwar unabhängig davon, wie heiß es gerade ist. Es gehört dort einfach zur Mentalität dazu.